Was ist Dyskalkulie?

Dyskalkulie hat den gleichen genetischen Ursprung wie Legasthenie. Es kann durch Vererbung weitergegeben werden. Da Dyskalkulie in Familien gehäuft auftritt, geht man von einer genetisch bedingten Funktionsschwäche aus. 

Eine Dyskalkulie kann isoliert vorkommen oder oft auch in Verbindung mit einer Legasthenie oder einer LRS auftreten. 

Nicht jedes  Kind mit einer Teilleistungsschwäche ist aber in jedem Bereich, also im Schreib-, Lese- oder Rechenbereich, betroffen. Wichtig ist auch die Feststellung, dass die Dyskalkulie völlig intelligenzunabhängig ist.

 

Unter Dyskalkulie, auch Rechenschwäche genannt, versteht man eine Funktionsschwäche, die beim Erlernen der Grundrechnungsarten (Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division) Schwierigkeiten bereiten kann. Für betroffene Kinder bedeutet das, dass sich die Dyskalkulie als Hindernis im Umgang mit Zahlensymbolen (Zahlenverwechslung) darstellt und das ein fehlendes elementares Verständnis für Mengen und Größen vorliegt. 

Diese Leistungen können von Menschen mit Dyskalkulie nicht immer mit der gleichen Geschwindigkeit, wie von nicht-dyskalkulen Menschen erlernt werden. 

Erste Auffälligkeiten einer Dyskalkulie entstehen meistens in den ersten beiden Jahren der Grundschule (Volksschule). 

Betroffene Kinder können durch die ständige Frustration - bedingt durch eine vermutliche Rechenschwäche - die Freude am Lernen verlieren und es kann sich ein Schul- und Lernfrust entwickeln. 

Dyskalkulietraining

Hier kann ein auf das Kind speziell zugeschnittenes Dyskalkulie-Training Abhilfe schaffen. Besonders wichtig in einem Dyskalkulie-Training ist, dass auf die für das Kind geeigneten pädagogisch-didaktischen Lernmittel zurückgegriffen wird. 

Ich führe spezielle individuelle, auf das Kind abgestimmte und seinen Bedürfnissen entsprechende Förderungs- bzw. Trainingsprogramme durch. Eine wichtige Unterstützung der LehrerIn und der Eltern des Kindes ist die fortlaufende Information und der ständige Austausch über den Trainingsablauf. Ein regelmäßiger Austausch wirkt sich positiv auf den Trainingserfolg des Kindes aus. 

Was ist die AFS-Methode? 

Die AFS Methode ist eine multisensorische Trainingsmethode. Sie orientiert sich an den besonderen Bedürfnissen legasthener und dyskalkuler Menschen. Es werden all jene Bereiche gefördert, die ursächlich für die Lese-, Rechtschreib-, und Rechenprobleme von legasthenen und dyskalkulen Menschen verantwortlich sind.

 

Mit Hilfe der AFS-Methode ist ein Dyskalkulie-Training möglich, dass sich auf drei Förderschwerpunkte bezieht: 

A = Aufmerksamkeit (Konzentration und Aufmerksamkeit gezielt auf Zahlensymbole lenken und auch dort zu halten)

F = Funktion (Sinneswahrnehmung: visuelle Wahrnehmung, akustische Wahrnehmung, Raumwahrnehmung und Körperschema)

S = Symptom (Fehler beim Rechnen)

 

Die Unaufmerksamkeit (Konzentration) des dyskalkulen Kindes wird hervorgerufen durch Sinneswahrnehmungen, die eine andere Ausformung haben als die von nicht-dyskalkulen Menschen. Durch diese differenzierten Sinneswahrnehmungen kommt es zur Unaufmerksamkeit, durch die Unaufmerksamkeit kommt es schließlich zu Fehlern beim Rechnen.

Deshalb ist ein Testverfahren sowohl im Aufmerksamkeitsbereich und Sinneswahrnehmungsbereich als auch in der Auswertung der Fehlertypologie notwendig, um eine eventuell vorliegende Dyskalkulie beurteilen und kategorisieren zu können.

 

Zum Symptomtraining, dem Training an den Fehlern, muss noch ein gezieltes Training der Aufmerksamkeit und ein punktgenaues Training der betroffenen Sinneswahrnehmungen (Funktionsübungen) hinzukommen. Dann ist auch der Erfolg für das dyskalkule Kind gesichert. Zur Feststellung der betroffenen Sinneswahrnehmung wird das Ihnen im pädagogischen Gutachten übermittelte Testergebnis herangezogen werden. Dieses Ergebnis wird anschließend zur Erstellung eines Trainingsplanes verwendet.

Deshalb ist ein Testverfahren sowohl im Aufmerksamkeitsbereich und Sinneswahrnehmungsbereich als auch in der Auswertung der Fehlertypologie notwendig, um eine eventuell vorliegende Dyskalkulie beurteilen und kategorisieren zu können.

 

Durch eine gedeihliche Zusammenarbeit kann ein dauerhafter Erfolg erzielt werden. Das Dyskalkulietraining greift nicht in medizinische oder psychologische Bereiche ein.

 

Dyskalkule Kinder sind gesunde Kinder!

Eine Dyskalkulie ist völlig intelligenzunabhängig! 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In der unten stehenden PDF-Datei finden Sie einen Fragen-Katalog betreffend Dyskalkulie. 

Werden fünf oder mehr Fragen mit „Ja“ beantwortet, wäre eine genaue Abklärung empfehlenswert! 

 

Fragenkatalog Dyskalkulie
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