Was ist Legasthenie?

Eine Voraussetzung für das Schreiben und Lesen ist das automatisierte Abrufen der Verbindungen zwischen Sprache und Schrift und umgekehrt. Diese Leistungen können von Menschen mit Legasthenie nicht immer mit der gleichen Geschwindigkeit, wie von nichtlegasthenen Menschen erlernt werden. Da Legasthenie in Familien gehäuft auftritt, geht man von einer genetisch bedingten Funktionsschwäche aus. 

Hat nun ein Kind eine derartige Veranlagung, so kann es, dies hängt natürlich vom Grad der Teilleistungsschwächen ab, das Schreiben und Lesen erlernen, nicht aber auf die übliche Art und Weise, d.h. die Vermittlung des Lernstoffes muss auf eine für das legasthene Kind geeignete Art stattfinden. Eine auf das Kind zugeschnittene geeignete pädagogisch-didaktische Lernförderung ist hier ein wesentlicher und wichtiger Teil des Legasthenie-Trainings!

Legasthenietraining

Ich führe spezielle individuelle, auf das Kind abgestimmte und seinen Bedürfnissen entsprechende Förderungs- bzw. Trainingsprogramme durch. Eine wichtige Unterstützung der LehrerIn und der Eltern des Kindes ist dabei die fortlaufende Information und der ständige Austausch über den Trainingsablauf und den Lernverlauf in der Schule. Ein regelmäßiger Austausch wirkt sich positiv auf den Trainingserfolg des Kindes aus. 

Was ist die AFS-Methode? 

Mit Hilfe der AFS-Methode ist ein Dyskalkulie-Training möglich, dass sich auf drei Förderschwerpunkte bezieht: 

A = Aufmerksamkeit (Konzentration und Aufmerksamkeit gezielt auf Zahlensymbole lenken und auch dort zu halten)

F = Funktion (Sinneswahrnehmung: visuelle Wahrnehmung, akustische Wahrnehmung, Raumwahrnehmung und Körperschema)

S = Symptom (Fehler beim Rechnen)

 

Die AFS Methode ist eine multisensorische Trainingsmethode. Sie orientiert sich an den besonderen Bedürfnissen legasthener und dyskalkuler Menschen. Es werden all jene Bereiche gefördert, die ursächlich für die Lese-, Rechtschreib-, und Rechenprobleme von legasthenen und dyskalkulen Menschen sind.

 

Die Unaufmerksamkeit des legasthenen Kindes wird hervorgerufen durch Sinneswahrnehmungen, die eine andere Ausformung haben als die von nichtlegasthenen Menschen. Durch diese differenzierten Sinneswahrnehmungen kommt es zur Unaufmerksamkeit, durch die Unaufmerksamkeit kommt es schließlich zu Fehlern beim Schreiben, Lesen oder Rechnen.

 

Zum Symptomtraining, dem Training an den Fehlern, muss noch ein gezieltes Training der Aufmerksamkeit und ein punktgenaues Training der betroffenen Sinneswahrnehmungen (Funktionsübungen) hinzukommen. Dann ist auch der Erfolg für das legasthene Kind gesichert. Zur Feststellung der betroffenen Sinneswahrnehmung wird das Ihnen im pädagogischen Gutachten übermittelte Testergebnis herangezogen werden. Dieses Ergebnis wird anschließend zur Erstellung eines Trainingsplanes verwendet.

Deshalb ist ein Testverfahren sowohl im Aufmerksamkeitsbereich und Sinneswahrnehmungsbereich als auch in der Auswertung der Fehlertypologie notwendig, um eine eventuell vorliegende Legasthenie beurteilen und kategorisieren zu können.

 

Wichtig ist, dass diese Feststellung frühzeitig passiert, damit die vorerst so genannte Primärlegasthenie – ein Kind ohne irgendwelche anderen Problematiken im psychischen oder physischen Bereich – nicht in eine Sekundärlegasthenie – ein Kind mit erworbenen Problemen, vor allem im psychischen Bereich – ausartet.

LRS - Lese- und Rechtschreibschwäche

Eine LRS (Lese-Rechtschreibschwäche) ist immer eine erworbene Problematik. Sie kann durch verschiedene Ereignisse im Leben eines Kindes, wie eine längere andauernde Krankheit, außergewöhnliche Ereignisse in der Familie, falsche Lernmethoden etc. hervorgerufen werden. Die besondere Unterscheidung zur Legasthenie zeigt sich in der Beschaffenheit und dem Aufbau des Trainings. Einer LRS kann man tatsächlich durch vermehrtes üben des Schreib- und Leseprozesses erfolgreich begegnen. In meiner Lernpraxis biete ich dafür ein geeignetes Nachhilfetraining (Symptomtraining) an. 

 

 

Durch eine gedeihliche Zusammenarbeit kann ein dauerhafter Erfolg erzielt werden. Das Legasthenietraining greift nicht in medizinische oder psychologische Bereiche ein.

 

Legasthene Kinder sind gesunde Kinder! 

Eine Legasthenie sowie eine LRS sind völlig intelligenzunabhängig! 

 

 

In der unten stehenden PDF-Datei finden Sie einen Fragen-Katalog betreffend Legasthenie. 

Werden fünf oder mehr Fragen mit „Ja“ beantwortet, wäre eine genaue Abklärung empfehlenswert! 

 

Fragenkatalog Legasthenie
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